Für die Wolfgang Spickermann gewidmete Festschrift „LIBENS LAETUS MERITO“ (Philippika 180, Wiesbaden 2024, S.227-245) habe ich wieder einmal die Placita Philosophorum untersucht: Mit Hilfe eines Vergleichs der Zitatverwendungen und ihrer Paraphrasierungen kann man sehr schön zeigen, wie antike Autoren gearbeitet haben. Die Anthologie der antiken Philosophiegeschichte, die uns in den Placita Philosophorum erhalten ist, existierte vermutlich schon vor Plutarch, doch da sie innerhalb seines Werkes überliefert wurde, bietet sich Plutarch als Ausgangspunkt an. In der Verwendung von Zitaten und Paraphrasen zeigt sich, dass die Kirchenväter Athenagoras, Hippolytos und insbesondere Eusebius einen besonderen Fokus auf die Version der Philosophiegeschichte aus dem Werkkontext Plutarchs gelegt haben, auf dessen Grundlage und nach dessen Muster sie eine eigene, durchaus in der jeweiligen Anordnung differierende Widerlegung der griechischen Philosophie als christliche Doxographie verfaßt haben.